Gleichstellung vs. Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: ein kleiner, aber feiner Unterschied
21. März 2023
26. September 2024
Das Verständnis von Gleichstellung und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz ist entscheidend für ein positives, engagiertes und erfolgreiches Arbeitsumfeld. Obwohl diese beiden Begriffe ähnlich klingen, sind ihre Bedeutung und Anwendung in der Arbeitswelt zweifelsohne unterschiedlich. Männer und Frauen können am Arbeitsplatz gleichberechtigt sein, aber trotzdem können die Teammitglieder das Gefühl haben, unfair behandelt zu werden. Im Idealfall solltet ihr danach streben, beides gleichzeitig umzusetzen.
Es gibt einen feinen Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Unparteilichkeit in diversen Teams. Gleichberechtigung zu fördern, bedeutet nicht für Gleichstellung zu sorgen. Es ist ein Schritt, der euch näher in Richtung Gleichstellung bringt, aber er garantiert nicht, dass sie auch tatsächlich eintritt. Wenn ihr all euren Beschäftigten erlaubt, sich auf eine bestimmte Stelle zu bewerben, bedeutet das, dass ihr ihnen die gleichen Chancen einräumt. Sie können alle ihre Bewerbung einreichen. Doch basiert der Einstellungsprozess auf Praktiken, die Fairness unterstützen und Diskriminierung vermeiden? Das ist die zentrale Frage und gleichzeitig ein wichtiger Aspekt, den ihr sicherstellen müsst.
Als eine der drei Säulen von DEI (Diversity, Equity, Inclusion) ist Gleichstellung am Arbeitsplatz genauso wichtig wie die Gleichberechtigung. Wie wird also Gleichstellung am Arbeitsplatz umgesetzt? Was sind konkrete Beispiele für Gleichberechtigung und Fairness am Arbeitsplatz? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr ein gleichberechtigtes und faires Arbeitsumfeld für alle schaffen könnt.
Der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung am Arbeitsplatz
Was ist Gleichberechtigung am Arbeitsplatz?
Gleichberechtigung ist "der Zustand oder die Eigenschaft, gleich zu sein". Das bedeutet, dass allen die gleichen Möglichkeiten zustehen. Wenn ihr zum Beispiel zwei neue Mitarbeitenden einstellt und beiden einen Schreibtisch zuweist, sind sie gleichberechtigt, da ihr ihnen die gleiche Ausstattung zur Verfügung stellt. Das bedeutet aber nicht immer, dass ihr fair seid. Denn unter Umständen überseht ihr ihre individuellen Bedürfnisse und bestehende Unterschiede.
Angenommen, Jonathan, euer neues Teammitglied, hat eine körperliche Behinderung, die ihn daran hindert, den ganzen Tag zu sitzen. Seine Arbeitsumgebung wird seinen Bedürfnissen nicht gerecht. Trotzdem wird Jonathan gleich behandelt, weil er den gleichen Arbeitsplatz wie seine Kolleg:innen bekommt. Gleichberechtigung ist also gegeben, Gleichstellung aber nicht.
Was ist Gleichstellung am Arbeitsplatz?
Gleichstellung ist "die Eigenschaft, fair oder unparteiisch zu sein".
Es geht darum, zu verstehen, dass wir nicht alle gleich sind, wenn wir vor einer ähnlichen Situation stehen, und Anpassungen vorzunehmen, um allen die gleichen Chancen ohne Diskriminierung zu geben. Jonathan einen zugewiesenen Platz anzubieten, kann ein erster Schritt zu einem besseren Ansatz sein. Ihm und dem Rest eurer Belegschaft eine ergonomische Ausstattung zur Verfügung zu stellen, ist jedoch das, was Gleichstellung am Arbeitsplatz in der Praxis ausmacht. Sie ermöglicht ihnen den Zugang zu einer Arbeitsumgebung, die ihren Bedürfnissen entspricht und es ihnen erlaubt, erfolgreich zu arbeiten.
Hier ist eine einfache Möglichkeit, um sich den Unterschied zwischen Gleichstellung und Gleichberechtigung zu merken: "Gleichberechtigung bedeutet, allen das gleiche Paar Schuhe zu geben. Gleichstellung bedeutet, allen ein Paar Schuhe zu geben, das passt." Am Arbeitsplatz besteht Gleichstellung darin, sich auf die Bedürfnisse eurer Mitarbeitenden einzustellen, um allen die gleichen Chancen zu geben, erfolgreich zu sein und ihr volles Potenzial zu entfalten.
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Warum es wichtig ist, den Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung zu verstehen
Ein gleichberechtigtes Arbeitsumfeld zu schaffen hängt eng mit der Förderung von Fairness zusammen
Sowohl Gleichstellung als auch Gleichberechtigung haben damit zu tun, wie Menschen behandelt werden, und zielen darauf ab, Ungerechtigkeit und Unfairness zu beenden. Gleichberechtigung ist leichter zu erreichen und erfordert nicht die Umsetzung von Gleichstellung. Gleichstellung ist jedoch komplexer und anspruchsvoller, da sie Subjektivität voraussetzt. Sie kann nur erreicht werden, wenn sowohl Gleichberechtigung als auch Fairness umgesetzt werden. Ohne gerechte Praktiken am Arbeitsplatz wird Chancengleichheit für einige Teammitglieder möglicherweise bedeutungslos.
Wenn ihr zum Beispiel allen Beschäftigten flexible Arbeitsregelungen anbietet, haben alle die gleichen Rechte und Vorteile (Gleichberechtigung). Wenn ihr Mitarbeitenden mit Behinderung oder mit Kindern jedoch zusätzlich die Möglichkeit bietet, remote zu arbeiten, erkennt ihr ihre besonderen Bedürfnisse an (Gleichstellung). Dies ermöglicht es ihnen, sich voll und ganz auf ihre Aufgaben einzulassen, und hilft euch, echte Fairness am Arbeitsplatz zu fördern, indem ihr Gleichberechtigung mit Gleichstellungsmaßnahmen kombiniert.
Gleichberechtigung, aber keine Gleichstellung zu fördern, hat Konsequenzen
Gleichberechtigung zu fördern, ohne Gleichstellung zu unterstützen, ist so, als würde man eine vielfältige Belegschaft aufbauen, aber in Wahrheit nur Alibihandlungen ausführen. Von außen betrachtet erscheint es fair. Bei näherer Betrachtung ist es das aber nicht.
Es ist der Unterschied zwischen "es tun" und "es richtig tun". Ohne Gleichstellung scheitern alle Bemühungen, ein vielfältiges, integratives und faires Arbeitsumfeld zu schaffen. Es ist der letzte Stein, um Fairness zu erreichen und die Erwartungen eurer Kund:innen, Geschäftsprtner:innen und Mitarbeitenden in Bezug auf DEIB (Diversity, Equity, Inclusion, Belonging) am Arbeitsplatz zu erfüllen. Ihr könntet z.B. allen euren Mitarbeitenden die gleichen Programme zur beruflichen Weiterentwicklung anbieten (Gleichheitberechtigung), aber es versäumen, zusätzliche Ressourcen wie Mentor:innen für unterrepräsentierte Gruppen bereitzustellen. Infolgedessen können diejenigen, die mit weniger Hindernissen konfrontiert sind, schneller vorankommen, während andere Schwierigkeiten haben, Schritt zu halten, was die bestehenden Ungleichheiten aufrechterhält.
Gleichstellung am Arbeitsplatz und Subjektivität
Subjektivität ist ein zentraler Bestandteil der Gleichstellung. Sie kann jedoch positive und negative Auswirkungen haben, die zu schwierigen Situationen führen.
Eine positive Auswirkung ist, dass sie eine persönliche Unterstützung ermöglicht, die die individuellen Umstände berücksichtigt und eine integrativere Arbeitskultur fördert. Ihr könntet zum Beispiel Mitarbeitenden, die aus der Elternzeit zurückkehren, zusätzliche Schulungen anbieten, da ihr ihre besonderen Bedürfnisse bei der Wiedereingliederung erkennt.
Subjektivität kann aber auch zu Unstimmigkeiten und Bevorzugung führen. Eine Maßnahme, die einer Person gerecht und richtig erscheint, kann einer anderen ungerecht erscheinen. Wenn zum Beispiel Anpassungen für die Work-Life-Balance informell und willkürlich gewährt werden, könnten einige Beschäftigte eine Voreingenommenheit und ein Gefühl der Ungerechtigkeit empfinden.
Um ein positives und faires Arbeitsumfeld zu schaffen, ist es wichtig, das richtige Gleichgewicht zu finden und all euren Teammitgliedern den Zweck zu erklären.
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Gleichstellung vs. Gleichberechtigung am Arbeitsplatz: konkrete Beispiele
Wie sehen Gleichberechtigung und Gleichstellung am Arbeitsplatz nun also in der Realität aus? Welche Maßnahmen könnt ihr ergreifen, um ein faireres Arbeitsumfeld zu schaffen? Hier sind einige klare Beispiele, die den Unterschied zwischen Gleichstellung und Gleichberechtigung verdeutlichen.
Best Practices für mehr Gleichberechtigung und Gleichstellung am Arbeitsplatz
Gleichberechtigung und Gleichstellung am Arbeitsplatz fördern mit der deskbird-App
Vermutlich fragt ihr euch, was eine Arbeitsplatzmanagement-App mit der Förderung von Gleichstellung und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz zu tun hat. Wenn ihr im Büro ankommt und nicht den Arbeitsplatz bekommt, den ihr braucht, um effizient zu arbeiten, weil ihr später eincheckt als eure Kolleg:innen, weil ihr außerhalb der Stadt wohnt, ist das nicht wirklich fair, oder?
deskbird ermöglicht es euren Mitarbeitenden nicht nur, ihre Wochen nach ihren Bedürfnissen zu planen, sondern auch den Arbeitsplatz auszuwählen und zu reservieren, den sie brauchen, wenn sie vor Ort sind. Das sind nur zwei Beispiele dafür, wie unser Tool Gleichstellung und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz fördern.
Dennoch sind alle unsere Funktionen so konzipiert, dass sie die unterschiedlichen Bedürfnisse eurer Mitarbeitenden unterstützen und benutzerfreundlich sind. Durch die Anpassung an unterschiedliche Arbeitsstile und persönliche Umstände fördert unsere Technologie ein integratives Umfeld, in dem alle Beschäftigten unabhängig von ihrer Situation ihr Bestes geben können.
Der Einfluss des Führungsstils auf Gleichstellung und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
Die Bedürfnisse eurer Beschäftigten zu kennen, ist der erste Schritt zur Schaffung eines gleichberechtigten und fairen Arbeitsumfelds. Um das zu erreichen, ist eine Kultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, unerlässlich. Es ist wichtig, dass sich eure Beschäftigten wohl fühlen, sie ihre Bedürfnisse äußern können und ihr Feedback willkommen ist und berücksichtigt wird. Auch ein fairer und inklusiver Führungsstil spielt eine wichtige Rolle. Denn er trägt dazu bei, dass sich alle berücksichtigt fühlen und das Gefühl haben, die gleichen Chancen und die gleiche Behandlung zu erhalten wie alle anderen.
Einführung klarer Richtlinien bezüglich Gleichberechtigung und Gleichstellung am Arbeitsplatz
Das Erstellen und Umsetzen von Richtlinien ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle informiert sind und die Grundsätze von Gleichberechtigung und Gleichstellung befolgen. Richtlinien geben allen Mitarbeitenden eine klare Vorstellung davon, was zu tun und zu lassen ist, was empfohlen wird und was inakzeptabel ist. Diese Regeln und Richtlinien helfen dabei, Diskriminierung, Alibihandlungen und Bevorzugung zu vermeiden.
Die Bedeutung von DEIB-Schulungen
DEIB-Schulungen sind sowohl für Führungskräfte als auch für Teammitglieder wichtig. Sie schulen die Beschäftigten darin, Vorurteile und systemische Barrieren zu erkennen und zu bekämpfen. Außerdem fördern sie eine integrative Arbeitskultur, indem sie ihnen die Fähigkeiten vermitteln, respektvoll und effektiv mit unterschiedlichen Standpunkten umzugehen. Aus der Sicht einer Führungskraft helfen diese Schulungen dabei, gerechte Praktiken mit Bedacht umzusetzen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden die nötige Unterstützung und Möglichkeiten haben, um erfolgreich zu sein.
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Der Wert von Transparenz und Verantwortlichkeit
Diskriminierung, Bevorzugung und voreingenommenes Verhalten von Führungskräften gegenüber Mitarbeitenden und unter Kolleg:innen haben nichts mit einem Arbeitsplatz zu tun, der Gleichberechtigung und Gleichstellung fördern soll. Aus diesem Grund sollten Transparenz und Verantwortlichkeit zu den Grundwerten eures Unternehmens gehören.
Transparente Richtlinien machen Entscheidungsprozesse besser verständlich. Die Beschäftigten verstehen dann besser, wie Chancen und Ressourcen verteilt werden. Verantwortlichkeit macht Führungskräfte und Mitarbeitende dafür verantwortlich, gerechte Praktiken zu fördern und mit Vorurteilen umzugehen. Dieser doppelte Ansatz unterstützt Integrität und Inklusion, damit sich alle wertgeschätzt und respektiert fühlen.
Der Unterschied zwischen Gleichstellung und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz liegt in der Berücksichtigung der Individualität und der Bedürfnisse jedes/jeder Einzelnen. Es gibt viele Möglichkeiten, diese beiden Aspekte gleichzeitig zu fördern und einen Arbeitsplatz zu schaffen, an dem Diskriminierung ein No-Go ist. Da immer mehr Menschen nach einem Arbeitsumfeld streben, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht, sind DEIB und Gleichberechtigung die Grundpfeiler eines attraktiven und erfolgreichen Unternehmens.
Wenn ihr flexible Arbeitsformen zulasst, könnt ihr Gleichberechtigung und Gleichstellung am Arbeitsplatz fördern.
deskbird hilft euch dabei, passende Hybrid-Work-Regelungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen eures Unternehmens und eurer Belegschaft entsprechen. Außerdem unterstützen wir euch dabei, ein flexibles Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeitenden im Mittelpunkt stehen, und die Workplace Experience vor Ort zu verbessern.
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Quellen:
- Equity vs. Equality: What’s the Difference?, MarinHHS;
- Equity vs. Equality: A DE&I Advisor Explains the Difference, Insight Global.