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Die winterliche Büroflucht und wie ihr sie verhindert
17. Februar 2025
17. Februar 2025
Ein wiederkehrender Trend in Unternehmen auf der ganzen Welt ist die wachsende Vorliebe der Arbeitnehmenden für die Gemütlichkeit und den Komfort des Homeoffice, wenn die Tage im Winter kürzer werden und die Temperaturen sinken. Diese Veränderung beruht nicht nur auf Einzelfällen. So zeigt eine aktuelle Umfrage von deskbird/YouGov, dass der Winter erhebliche Auswirkungen auf die Büropräsenz hat.
Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage und wie können Arbeitgebende die negativen Auswirkungen des Jahreszeitenwechsels überwinden?
Der Winter hat die Büropräsenz stark im Griff
Die Umfrage, die unter 1.106 Berufstätigen in Deutschland durchgeführt wurde, zeigt die modernen Arbeitsgewohnheiten in den kälteren Monaten des Jahres.
- Gesundheitliche Probleme stehen an erster Stelle. 40 % der Beschäftigten geben die Grippe- und Erkältungswelle als Hauptgrund für die Arbeit im Homeoffice an.
- Auch die jahreszeitbedingte Dunkelheit spielt eine wichtige Rolle: 32 % sagen, dass die frühe Dämmerung sie davon abhält, den Weg ins Büro anzutreten.
- Steigende Energiekosten haben das Heizen im Büro in den Mittelpunkt gerückt: 29 % sagen, dass dieser Aspekt bei der Entscheidung, wo sie arbeiten wollen, eine wichtige Rolle spielt. Allerdings setzen 60 % ihre gewohnte Arbeitsroutine fort - unabhängig von den Heizkosten.
Trotz dieser sich negativ auswirkenden Aspekte gibt es einen entscheidenden Gegenpol:
- 43 % der Befragten suchen vor allem im Winter den persönlichen Austausch und soziale Kontakte.
Es ist klar, dass die Wintermonate neue Herausforderungen mit sich bringen und die Präferenzen der Beschäftigten verändern. Der Bericht unterstreicht das Zusammenkommen von drei entscheidenden Faktoren, die Remote Work im Winter beeinflussen: Bequemlichkeit, Bezahlbarkeit und gesundheitliche Bedenken.
Traditionell sind Unternehmen davon ausgegangen, dass die Büropräsenz das ganze Jahr über konstant ist. Aber die Daten zeigen das Gegenteil. Wie können Unternehmen also den Arbeitsplatz neu denken, um diese saisonalen Schwankungen zu berücksichtigen und gleichzeitig das Engagement ihrer Mitarbeitenden zu erhöhen?

Wie Unternehmen das Büro im Winter zu einem Zufluchtsort machen können
Anstatt strenge Richtlinien für die Arbeit im Büro aufzustellen, sollten Arbeitgebende ihre Räume in den Wintermonaten noch einladender gestalten. Die Lösung besteht darin, die Büroumgebung neu zu erfinden, anstatt sich gegen Remote Work zu stellen.
- Soziale Kontakte fördern: Da fast die Hälfte der Beschäftigten den persönlichen Kontakt schätzt, sollten Unternehmen gemeinschaftlich genutzte Bereiche, Teambuilding-Aktivitäten und gesellige Zusammenkünfte fördern. Winterliche Themenabende, Networking-Sitzungen oder sogar simple Diskussionen über einer Tasse Kaffee können das Büro in einen Ort verwandeln, an dem sich die Mitarbeitenden gerne aufhalten - anstatt eines Ortes, den sie hin und wieder aufsuchen müssen.
- Komfort am Arbeitsplatz schaffen: Die physische Umgebung ist entscheidend für die Motivation der Mitarbeitenden. Eine bessere Beleuchtung einzurichten, um die frühe Dunkelheit zu bekämpfen, angenehme Pausenbereiche zu schaffen und saisonale Vergünstigungen wie kostenlose Heißgetränke anzubieten, kann die Attraktivität des Büros erheblich steigern. Diese kleinen, aber bedeutsamen Veränderungen können dafür sorgen, dass sich das Büro wie ein Zufluchtsort anfühlt und nicht wie eine Pflicht.
- Flexible Arbeitsregelungen anbieten: Laut der Umfrage legen einige Beschäftigte Wert auf soziale Interaktion, während andere sich Sorgen um die Grippesaison oder ihre Heizkostenrechnung machen. Einheitslösungen werden daher nicht ausreichen. Stattdessen sollten Unternehmen ihre hybriden Arbeitsregelungen auf die Bedürfnisse ihrer Teams zuschneiden und die Freiheit von Remote Work mit der persönlichen Zusammenarbeit im Büro kombinieren.
Der Business Case für einen winterlich angepassten Arbeitsplatz
Die Umgestaltung der Büroumgebung für die Wintersaison bietet einen strategischen Vorteil und erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit. Unternehmen, die saisonbedingte Hindernisse erkennen, positionieren sich auf einem umkämpften Talentmarkt als begehrte Arbeitgebende. Zudem sind engagierte Arbeitnehmende produktiver.
Außerdem geben 60 % der Beschäftigten an, dass die Heizkosten wenig Einfluss darauf haben, wo sie arbeiten. Das deutet darauf hin, dass Geldsorgen zwar wichtig sind, aber nicht der einzige Faktor, der Remote Work im Winter beeinflusst. Unternehmen, die in die Gestaltung eines ansprechenden Arbeitsplatzes investieren, der sowohl den praktischen als auch den psychologischen Anforderungen gerecht wird, werden ein hohes Engagement und hohe Anwesenheitsquoten verzeichnen.
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Workations im Winter: ein nischiger, aber wachsender Trend
Obwohl es wünschenswert erscheint, während der Wintermonate zum Arbeiten an einen wärmeren Ort umzuziehen, ist es interessant zu sehen, dass nur 15 % der Umfrageteilnehmenden das auch tun. 77 % der Befragten geben währenddessen an, dass sie im Winter nicht von wärmeren Orten aus arbeiten. Das zeigt, dass es für die meisten Arbeitnehmenden im Winter eher darum geht, sich an die örtlichen Bedingungen anzupassen, als nach sonnigeren Optionen zu suchen.
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Den Arbeitsplatz an die Jahreszeiten anpassen
Die deskbird-Umfrage zeigt, dass es einen signifikanten Unterschied gibt, wie Arbeitnehmende mit ihren Arbeitsgewohnheiten im Winter umgehen. Arbeitgebende, die proaktiv reagieren, indem sie das soziale Miteinander fördern, den Komfort am Arbeitsplatz verbessern und flexible Arbeitsmöglichkeiten anbieten, schaffen eine attraktivere Büroatmosphäre, für die Beschäftigte gerne der Kälte trotzen.
Der Winter muss nicht unbedingt ein Produktivitätskiller sein. Stattdessen bietet er Unternehmen die Möglichkeit, innovativ zu sein, ihre Mitarbeitenden zu unterstützen und den Arbeitsplatz als einen Ort neu zu gestalten, an dem Connection, Wärme und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen. Die Frage besteht nicht mehr darin, ob die Menschen im Winter von zu Hause aus arbeiten werden, sondern ob das Büro attraktiv genug sein kann, um sie von der Wärme und dem Komfort der eigenen vier Wände wegzulocken.