
Employee Experience und warum sie wichtig ist
3. Januar 2022
17. März 2023
Ein vielversprechendes Instrument für Führungskräfte zur Steigerung der Kreativität und Innovation der Mitarbeitenden und letztlich des gesamten Unternehmens ist die Employee Experience. Unternehmen, die sich auf die Mitarbeitererfahrung konzentrieren, haben eine bis zu 28-mal höhere Wahrscheinlichkeit, auf der Liste der innovativsten Unternehmen zu erscheinen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie bis zu viermal mehr Gewinn machen können und rund 40% der Kund:innen aufgrund der erhöhten Produktivität zufriedener sind. Erfahrt hier, wie ihr das Mitarbeitererlebnis in eurem Unternehmen verbessern könnt.
Was ist Employee Experience?
Begriffe wie Customer Experience oder User Experience sind mittlerweile wohlbekannt, aber was ist Employee Experience? Employee Experience ist die Summe aller Erfahrungen, Interaktionen und Eindrücke, die einen Mitarbeitenden innerhalb eines Unternehmens beeinflussen. Dazu gehören die täglichen Aufgaben, Erfahrungen und Prozesse ebenso wie das Arbeitsklima, die Kommunikation und die Interaktion im Team. Der Employee-Experience-Prozess beginnt also mit dem Vorstellungsgespräch und endet mit dem Austrittsgespräch.
Die Employee Experience dient der langfristigen Mitarbeiterbindung. Es zielt darauf ab, den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden motivierender und damit produktiver zu gestalten. Der Unternehmenserfolg soll gestärkt werden.
3 wichtige Komponenten der Employee Experience
Employee Experience besteht aus Interaktionen, Eindrücken und Emotionen. Diese Erfahrungen sind entsprechend wichtig für die Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitsmotivation.

Nach Jacob Morgan, dem Autor von "The Employee Experience Advantage", lässt sich die Employee Experience in drei Kategorien einteilen. Durch die Berücksichtigung von Aspekten aus jeder dieser Kategorien kann ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, das eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit garantiert.
Die erste Kategorie ist das kulturelle Umfeld, bei dem es darum geht, wie sich Mitarbeitede fühlen. Damit ist die emotionale Bindung zwischen dem Mitarbeitenden und dem Unternehmen gemeint. Dabei müssen unter anderem Faktoren wie die Unternehmensstruktur und die Führung berücksichtigt werden. Das kulturelle Umfeld kann mit offenen Kommunikations- und Feedbackkanälen optimiert werden, um Positivität und Produktivität zu gewährleisten.
Der zweite Aspekt ist das technische Umfeld, das alle Tools umfasst, die für die Erledigung der Arbeit erforderlich sind. Wenn das Büro mit der neuesten Technologie für die Kommunikation und den Informationsfluss auf dem neuesten Stand gehalten wird, fördert dies die Möglichkeiten für Innovationen. Es zeigt auch die Fortschrittlichkeit des Unternehmens. Dabei geht es nicht in erster Linie um die neueste Technologie oder Ausrüstung, sondern um einfache Kommunikation und einen transparenten Informationsfluss und Projektmanagement.
Die dritte Kategorie ist die physische Umgebung, die sich auf Motivation, Leistung, Kreativität, Produktivität und Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Bequeme Stühle sind beispielsweise ebenso Teil der physischen Umgebung wie die Gestaltung des Büros.
Warum ist die Erfahrung der Mitarbeitenden so wichtig?
Die Employee Experience soll nicht nur vorübergehend, sondern auch langfristig Motivation schaffen. Positive Berührungspunkte zwischen dem Mitarbeitenden und dem Unternehmen sorgen für allgemeine Zufriedenheit und damit für Arbeitsleistung. Die Employee Experience zielt darauf ab, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, die Produktivität zu steigern und Mitarbeitende zu binden. Schon kleine Faktoren können sich positiv auswirken, etwa eine gute Ausstattung oder eine Kantine. Dadurch kann mehr Zeit in die eigentliche Arbeit investiert werden.
Derzeit planen vier von zehn Arbeitnehmenden einen Arbeitsplatzwechsel aus Gehaltsgründen und wegen mangelnder zwischenmenschlicher Beziehungen. Durch Mitarbeitererfahrungen, Personalentwicklung, Feedback und Unternehmenskultur kann ein Unternehmen der Abwanderung von Mitarbeitenden entgegenwirken.
Wer ist für die Verbesserung der Employee Experience verantwortlich?
Die Unternehmensleitung gibt die Ziele vor, woraufhin die Personalabteilung die vorgegebene Strategie umsetzt und Veränderungen einleitet. Diese dienen dazu, das Wissen, die Fähigkeiten und die Motivation der Mitarbeitenden zu fördern. Auch die Führungskräfte fördern ihre Mitarbeitende und setzen die gewünschten Ziele in ihren Abteilungen um. Schließlich ist auch der einzelne Mitarbeitende wichtig für das positive Erlebnis aller. Wie sie miteinander umgehen und wie sie miteinander kommunizieren, sind mitunter beeinflussende Faktoren.
Das Unternehmen sollte auch darauf achten, welche Aufgaben seine Mitarbeitenden täglich erledigen, und überlegen, wie die Arbeit vereinfacht und die Produktivität und Leistung verbessert werden können. Regelmäßige Umfragen, Interviews und Feedback-Plattformen können helfen, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu verstehen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse sollte das Unternehmen auch Veränderungen einleiten.
Experience vs. Engagement
Employee Experience kann schnell mit Employee Engagement verwechselt werden, da sie oft als Synonyme verwendet werden. Beide Begriffe befassen sich mit Unternehmenskultur, Arbeitsatmosphäre und Feedback, aber es gibt einige Unterschiede. Unter Employee Engagement versteht man eine hohe emotionale Bindung an die Arbeit und den Arbeitgebenden. Dies beeinflusst die Motivation der Mitarbeitenden, ihre eigenen Ziele und die des Unternehmens zu erreichen.
Die Erfahrung der Mitarbeitenden hingegen bildet einen ganzheitlichen Ansatz und zielt darauf ab, die Wertschätzung durch ständiges Feedback widerzuspiegeln. Entwicklungspläne sollten die Stärken des Mitarbeitenden fördern und Schwächen minimieren. Insgesamt sollte ein positives Arbeitsklima herrschen, in dem sich der Mitarbeitende wohlfühlt.
Die Zufreindenheit der Mitarbeitenden wird auch oft mit der Employee Experience verwechselt. Einige Aspekte tragen zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei, aber nicht alle dienen zur Steigerung der Produktivität.
3 Unternehmen mit einer großartigen Employee Experience
Starbucks
Starbucks ist bestrebt, eine arbeitnehmerfreundliche Politik zu schaffen. Zum einen ist es möglich, über das "Bean Stock"-Programm Unternehmensanteile zu erhalten. Starbucks versucht aber auch, Mitarbeitende zu fördern, zu binden und ein gutes Arbeitsklima zu schaffen, indem Studiengebühren für Universitäts- und Online-Kurse übernommen werden. Das Engagement der Mitarbeitenden soll gefördert werden, indem Teammitglieder von ihren Vorgesetzten als Partner:innen und nicht als Mitarbeitende bezeichnet werden, um ein Gefühl der Gleichberechtigung zu schaffen. Der Kontakt zwischen Vorgesetzten und Partner:innn ist eng und sehr offen.
Cheesecake Factory
In der Cheesecake Factory werden Ausbildung und Anerkennung groß geschrieben, was CEO David Overton als oberste Priorität ansieht. Der Vorstandsvorsitzende David Gordon ist der Ansicht, dass der Erfolg zum Teil auf das Personal zurückzuführen ist, da der Service für das Gästeerlebnis entscheidend ist.
Sephora
Sephora engagiert sich für die Mitarbeiterentwicklung und bietet Schulungen zu neuen Produkten, Techniken und Trends an. Ein Sephora-Verkäufer wird von seinem ersten Arbeitstag an in drei Hauptproduktkategorien geschult. Darüber hinaus gibt es in den Geschäften die neueste Technologie, wie z.B. einen digitalen Farbtonfinder. Nicht zuletzt bietet Sephora seinen Mitarbeitenden die Möglichkeit der Mobilität, indem sie die Abteilung, das Geschäft oder das Land wechseln können.
Diese Marktführenden zeigen, dass die Erfahrung der Mitarbeitenden wichtig für das Wachstum und den langfristigen Erfolg eines Unternehmens ist.