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Buzzwords im Unternehmen: Das sind die Gewinner und Verlierer
4. Juni 2024
14. Dezember 2024
"Lass uns noch einmal darauf zurückkommen und Synergien unserer Kernkompetenzen nutzen, um mit Blue Sky Thinking neue Ideen zu generieren und die Low Hanging Fruits zu nutzen, damit wir alles in trockenen Tüchern haben." Falls ihr jetzt eines der Wörter nachschlagen musstet, um diesen Satz zu verstehen, seid ihr damit nicht allein. Mehr als die Hälfte der jungen Berufstätigen gibt zu, dass sie schon einmal während eines Meetings einen Begriff nachgeschlagen haben, um das Gespräch zu verstehen. Gleichzeitig geben 83 % an, dass sie schonmal ein Buzzword aus dem Unternehmenskontext verwendet haben, das sie nicht verstanden haben, um professionell zu wirken.1
Willkommen in der Welt der Business-Sprache! Diese einzigartige Mischung von Begriffen aus dem Bürojargon, die in Meetings auftauchen und eure E-Mails überfluten. In diesem Artikel tauchen wir ein in die Wörter, die unser Arbeitsumfeld prägen - von den wiederkehrenden Slogans, die jeder liebt, bis hin zu den nervigen Corporate-Begriffen, die man hasst.
Egal, wonach ihr sucht - ob Listen mit Beispielen von Buzzwords am Arbeitsplatz bis hin zu passenden Wörterbüchern fürden Geschäftsjargon - hier seid ihr genau richtig. Wir werden herausfinden, welche Ausdrücke im Unternehmenskontext die Kommunikation fördern und welche ihr schaden. Also schnappt euch euren Kaffee und lasst uns die aktuellen Buzzwords entmystifizieren, die unsere Bürogespräche in Schwung halten.
Was sind Buzzwords im Unternehmenskontext?
Buzzwords der Unternehmenswelt, Geschäftsjargon oder Büro-Slang sind Wörter oder Sätze, die in der Arbeitswelt häufig verwendet werden. Sie sollen komplexe Ideen kurz und bündig vermitteln und Fachwissen demonstrieren. Aber manchmal machen sie die Dinge komplizierter und stiften Verwirrung, anstatt sie klarer zu machen.
Der richtige Fachjargon kann zwar dazu beitragen, dass alle an eurem Arbeitsplatz auf demselben Stand sind, aber wenn ihr zu viel oder die falsche Art von Fachjargon verwendet, kann das die Leute abschrecken. Eine LinkedIn-Umfrage hat ergeben, dass 48 % der jüngeren Arbeitnehmer:innen wie Millennials und Gen Z sich ausgeschlossen fühlen, wenn diese trendigen Buzzwords ständig über ihren Köpfen hängen.1
Gängige Buzzwords, die in der Geschäftswelt häufig verwendet werden, sind z.B. "Synergien", "Low Hanging Fruits", "neue Wege gehen", "auf etwas zurückkommen" und "im Loop halten". Während Business-Jargon wie "FYI" eher harmlos ist, könnten Begriffe wie "Rockstar" oder "Ninja" in Stellenbeschreibungen potenzielle Bewerber:innen abschrecken, weil sie eher aufdringlich als aufrichtig wirken.
Sind Buzzwords in der Unternehmenswelt gut oder schlecht?
Wie wir bereits erklärt haben, helfen Buzzwords und Unternehmensjargon dabei, komplexe Ideen prägnant auszudrücken und das gemeinsame Verständnis innerhalb einer Organisation zu fördern. Während einige Jargons wie "FYI" harmlos sind, landen andere wie "circle back" auf Platz 1 der Liste der nervigsten Buzzwords.2
Dennoch wird bei der Arbeit häufig Geschäftsjargon verwendet: 38 % in E-Mails, 29 % im persönlichen Gespräch und 24 % in Sofortnachrichten.2 Das Problem ist, dass ein übermäßiger oder unangemessener Gebrauch die Kommunikation beeinträchtigen, unauthentisch oder ausgrenzend wirken und Barrieren schaffen kann - vor allem für Menschen, die mit dem Business-Jargon nicht vertraut sind.
So sind zum Beispiel viele Millennials und Beschäftigte der Gen Z nicht mit den gängigen Redewendungen älterer Generationen am Arbeitsplatz vertraut, was zu einer Kommunikationslücke führt. Außerdem stehen 55 % der Befragten Buzzwords in Stellenausschreibungen negativ gegenüber - nur 2 % finden sie ansprechend.3
Letztlich sind Business-Buzzwords weder gut noch schlecht. Ihre Wirkung hängt davon ab, wie sie verwendet werden. Sie sind nützlich für den kurzen Austausch innerhalb einer Branche. Aber ein übermäßiger oder falscher Gebrauch kann Klarheit, Kreativität und Vertrauen zerstören. Es kommt darauf an, ein Gleichgewicht zwischen einfacher Sprache und relevantem Fachjargon zu finden, um fachliche Expertise zu vermitteln, ohne dabei die Integrität oder Authentizität zu beeinträchtigen.
👉 Erfahrt mehr über den Kommunikationsstil und die Präferenzen der Gen Z!
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Was Millennials und die Gen Z über Buzzwords im Büro denken
Millennials und die Gen Z sehen Buzzwords und Unternehmensjargon ganz anders als ältere Generationen. Sie fühlen sich von Begriffen wie "Blue Sky Thinking" und "Low Hanging Fruit" oft verwirrt und ausgeschlossen. Mehr als 60 % der jungen Arbeitnehmer:innen sagen, dass der Unternehmensjargon einer Fremdsprache gleicht.1 Das führt oft zu Missverständnissen in Meetings, wenn sie Begriffe nachschlagen oder verwirrende Wörter verwenden müssen.
67 % der Gen Z und der Millennials erkennen zwar an, dass ein sicherer Gebrauch des Unternehmensjargons ihr berufliches Fortkommen fördern könnte,1 aber sie äußern auch ihre Frustration über die übermäßige Verwendung bestimmter Schlagwörter. Interessanterweise bringen diese jüngeren Generationen ihren eigenen Slang in die Arbeitswelt ein, wie z. B. "vibe", "no cap" (was bedeutet, die Wahrheit zu sagen) und "bet".
Da so viele Beschäftigte der Gen Z die gängige Unternehmenssprache nicht kennen, gibt es bei der Kommunikation am Arbeitsplatz einen Generationsunterschied. Um diese Kluft zu überbrücken, braucht ihr eine wirksame generationenübergreifende Kommunikationsstrategie, die die traditionelle Unternehmenssprache mit modernen Begriffen verbindet.
Die 20 häufigsten Redewendungen im Bürojargon
Wir alle könnten ein Wörterbuch speziell für Business-Jargon gebrauchen. Hier sind einige Beispiele für die im Unternehmenskontext am häufigsten verwendeten Buzzwords.
- Touch base: Ein Ausdruck für "Lass uns reden" oder "Lass uns treffen, um etwas zu besprechen".
- Deep dive: Eine gründliche Erkundung oder Analyse eines bestimmten Themas oder einer Frage.
- Offline reden: Ein privates Gespräch führen und nicht im aktuellen Meeting oder Forum.
- Social Proof: Ein psychologisches Konzept, bei dem Menschen von anderen beeinflusst und dazu gebracht werden, nach gesellschaftlichen Normen oder Erwartungen zu handeln.
- Thought Leadership: Die Anerkennung als Autorität in einem bestimmten Bereich, die oft durch Erkenntnisse über die Herausforderungen der Branche hervorgehoben wird.
- Sync: Sicherstellen, dass die Informationen über alle relevanten Parteien oder Geräte hinweg konsistent und aktualisiert sind.
- Pushback: Widerstand oder Opposition gegen einen Vorschlag oder eine Idee.
- Pipeline: In der Wirtschaft ein System zur Verfolgung und Betreuung potenzieller Kunden oder Projekte.
- In der Hinterhand haben: Etwas vorbereitet haben, aber es noch nicht preisgeben.
- Loop in: Jemanden in eine Gruppe oder einen Prozess einbeziehen.
- FYI: "For Your Information" - Wird verwendet, um jemanden über eine bestimmte Sache zu informieren.
- Win-Win: Eine Situation oder ein Ergebnis, das für alle Beteiligten gut ist.
- Drill down: Etwas im Detail zu analysieren oder zu untersuchen.
- Die Extrameile gehen: Über das hinausgehen, was verlangt oder erwartet wird.
- Einem Call beitreten: Ein Telefongespräch oder eine virtuelle Besprechung beginnen oder daran teilnehmen.
- Level up: Etwas erhöhen oder verbessern, um die nächste Stufe zu erreichen.
- Unavailable: Nicht verfügbar oder unerreichbar sein.
- Jemanden anpingen: Jemanden kontaktieren oder eine kurze Nachricht zu senden.
- Bandwidth: Die Kapazität, Arbeit zu bewältigen oder zu verwalten.
- Auf meinem Radar: Sich einer Situation bewusst sein oder sie beobachten.
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Die 10 nervigsten Begriffe im Unternehmenskontext
Hier ist eine Übersicht der zehn nervigsten Unternehmensfloskeln, die bei euch und euren Kolleg:innen für Cringe-Momente sorgen könnten.
- Circle back: Auf ein Thema zurückkommen oder es weiterverfolgen, nachdem man mehr Informationen gesammelt hat oder andere Ereignisse eingetreten sind.
- Über den Tellerrand hinausdenken: Ein Aufruf, kreativ zu denken und ein Problem jenseits der üblichen Wege zu betrachten.
- Low Hanging Fruits: Einfache Aufgaben oder leicht erreichbare Ziele ohne großen Aufwand.
- Synergie: Effektive Zusammenarbeit, bei der die Stärken kombiniert werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
- Mission Impossible: Eine unmögliche Aufgabe oder ein unmögliches Projekt versuchen.
- Blue Sky Thinking: Kreative Ideen, die nicht durch aktuelle Denkweisen oder Überzeugungen eingeschränkt sind.
- Einen Impact erzielen: Eine spürbare Veränderung oder Verbesserung bewirken.
- Etwas auf Eis legen: Eine Angelegenheit aufschieben oder beiseite legen.
- On hold setzen: Die Diskussion über ein Thema unterbrechen oder stoppen, um es später zu behandeln.
- Alles in trockenen Tüchern haben: Die Dinge gut organisiert haben.
Die 10 lustigsten Begriffe aus dem Unternehmensjargon
Wer sagt, dass Unternehmensjargon nicht lustig sein kann? Über diese 10 Unternehmensfloskeln werdet ihr bestimmt lachen.
- Den Kimono öffnen: Informationen offen teilen, vor allem solche, die oft privat gehalten werden.
- Das Fett trimmen: Über die Reduzierung unnötiger Geschäftsausgaben sprechen.
- Das Kool-Aid trinken: Eine Idee oder einen Plan vollständig übernehmen, oft ohne kritisches Nachdenken.
- Voluntold: Dazu aufgefordert werden, sich freiwillig zu melden.
- Brain Dump: Alle Ideen, die dir im Kopf herumschwirren, zu Papier bringen.
- Jumping the shark: Einen Punkt erreichen, an dem etwas an Qualität oder Attraktivität zu verlieren beginnt.
- Run it up the flagpole: Eine Idee vorstellen und sehen, ob sie Zustimmung findet.
- Einen Sack Flöhe hüten: Der Versuch, eine von Natur aus unkontrollierbare Gruppe zu kontrollieren oder zu organisieren.
- Throw it up and see what sticks: Etwas ausprobieren, um zu sehen, was erfolgreich ist.
- Boots on the ground: Menschen, die physisch in einem Gebiet anwesend sind oder an einer Aufgabe arbeiten.
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Diese 14 Buzzwords am Arbeitsplatz solltet ihr 2025 kennen
Das Jahr 2025 rückt immer näher, deshalb ist es wichtig, dass ihr euch mit den Buzzwords des nächsten Jahres auseinandersetzt. Hier sind einige Beispiele für Unternehmensjargon, die ihr für das kommende Jahr kennen solltet:
- Anti-Perks: Mitarbeiterleistungen, die wie positive Angebote klingen, aber in Wirklichkeit unattraktiv oder potenziell demotivierend sind.
- Bare Minimum Monday: Ein Konzept, bei dem die Beschäftigten ermutigt werden, ihre Arbeitsintensität zu Beginn der Woche zu reduzieren, um ihren Stress zu minimieren und an den folgenden Tagen produktiver zu sein.
- Bumerang-Mitarbeitende: Arbeitnehmende, die ein Unternehmen verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder für dasselbe Unternehmen arbeiten.
- Career Cushioning: Eine proaktive Strategie zur Karriereplanung, bei der sich die Beschäftigten auf einen möglichen Arbeitsplatzverlust vorbereiten und dabei gleichzeitig ihre derzeitige Position behalten.
- Coffee Badging: Die eigenen Leistungen informell während zwangloser Interaktionen bewerben, wie z.B. Kaffeepausen.
- Digital Employee Experience (DEX): Ein umfassender Ansatz, um zu verstehen und zu verbessern, wie Mitarbeitende mit digitalen Tools, Technologien und Plattformen an ihrem Arbeitsplatz interagieren.
- Elevator Pitch: Eine kurze und überzeugende Rede, die das Interesse an der Arbeit eurer Organisation weckt.
- MVP: Die am meisten reduzierte Produktversion, die noch veröffentlicht werden kann.
- Reverse Mentoring: Jüngere oder weniger erfahrene Mitarbeitende betreuen ältere oder erfahrenere Kolleg:innen, meist in Bereichen wie Technologie, soziale Medien und neue Arbeitsmethoden.
- USP: Der Faktor, den ein Verkäufer als Grund dafür angibt, dass ein Produkt anders und besser ist als das der Konkurrenz.
- Office Peacocking: Die eigenen Fähigkeiten oder Leistungen in den Vordergrund stellen, um am Arbeitsplatz Aufmerksamkeit zu erregen.
- Quiet Quitting: Das Mindeste tun, was die berufliche Verantwortung erfordert, ohne formell zu kündigen.
- Side Gig (oder Side Hustle): Ein Job, ein Projekt oder ein Geschäftsvorhaben, das Beschäftigte zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung ausüben.
- Touchpoint: Ein Punkt der Kommunikation zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden.
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Best Practices bei der Verwendung von Buzzwords im Unternehmen
Bei der Verwendung von Geschäftsjargon gibt es einige Best Practices zu beachten. Hier sind die wichtigsten davon.
Moderate Verwendung ist der Schlüssel
Wenn Buzzwords zu oft verwendet werden, wirken sie unauthentisch und ausgrenzend. Haltt es einfach und verwendet nur relevanten Fachjargon, wenn es möglich ist.
Kennt euer Publikum
Vergesst nicht, mit wem ihr sprecht. Wenn ihr zu viele Buzzwords verwendet, kann das diejenigen verärgern, die mit dem Jargon nicht vertraut sind, z. B. Kund:innen, neue Mitarbeitende oder Menschen aus anderen Kulturen. Stellt sicher, dass alle verstehen, was ihr sagt.
Gebt ausreichend Kontext
Wenn ihr branchenspezifische Begriffe verwendet, solltet ihr den Kontext erläutern oder klare Erklärungen geben, vor allem wenn ihr euch an ein breites Publikum wendet. Das stellt sicher, dass eure Botschaft verstanden wird und verhindert Verwirrung.
Vermeidet aufgesetzte Sprache
Phrasen wie "Rockstar" oder "Ninja" in Stellenanzeigen können Bewerber:innen abschrecken, weil sie zu aufgesetzt oder unaufrichtig klingen. Haltet euch an eine klare Sprache, die die Stelle und die Unternehmenskultur richtig wiedergibt.
Schafft Brücken zwischen Generationen
Fast 40 % der Arbeitnehmer:innen der Generation Z kennen die gebräuchlichen Ausdrücke der älteren Bevölkerungsgruppen am Arbeitsplatz nicht. Um das Verständnis zwischen den Generationen zu fördern, solltet ihr einen modernen Sprachgebrauch verwenden und veralteten Jargon vermeiden.
Untermauert eure Behauptungen
Wenn ihr in eurem Lebenslauf oder eurer Bewerbung Schlagworte wie "Innovator" oder "Teamplayer" verwendet, belegt sie mit konkreten Beispielen.
Wenn ihr diese Tipps befolgt, könnt ihr sicherstellen, dass Buzzwords die Kommunikation an eurem Arbeitsplatz fördern und nicht behindern.
Zum Abschluss unseres Abstechers in die Welt der Buzzwords solltet ihr daran denken, dass es nicht nur darum geht, alles im Griff zu haben oder sich gegenseitig im Loop zu halten. Es geht darum, sicherzustellen, dass wir, wenn wir unsere Synergien nutzen, auch wirklich effektiv kommunizieren und nicht nur ein Schlagwort in die Welt setzen.
Haltet es einfach, relevant und verständlich. Egal, ob ihr erfahrene Profis im Umgang mit Bürojargon seid oder immer noch versucht herauszufinden, ob ihr ungewollt eine "Mission Impossible" versucht, die wichtigste Erkenntnis ist einfach: Verwendet Buzzwords mit Bedacht, um das Verständnis zu verbessern und nicht zu verkomplizieren. Auf dass wir unsere Sprache am Arbeitsplatz so produktiv und inklusiv wie möglich gestalten, ohne dass wir ein Wörterbuch oder einen Decoder brauchen!
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1Gen Z and millennial workers feel confused, irritated, and left out by endless 'workplace jargon' in the office, LinkedIn research shows, Business Insider.
2 Study Reveals the Most Annoying Corporate Jargon, Preply.
3 Corporate buzzwords: good, bad, or scaring off new hires?, EHL Insights.