Wie LEGO Hybridarbeit meistert

Wie viele andere Unternehmen auf der ganzen Welt hat sich die LEGO Gruppe für flexible Arbeit wie viele andere Unternehmen auf der ganzen Welt auch, auf flexible Arbeitsformen umgestellt, so dass die Mitarbeitenden an manchen Tagen von zu Hause und an anderen vom Büro aus arbeiten können. Doch im Gegensatz zu den Tausenden anderen Unternehmen, die hybride Arbeitsformen in der Hoffnung auf Erfolg eingeführt haben, hebt sich die LEGO Gruppe durch ihren individuellen, mitarbeitendenzentrierten Ansatz ab. 

Zunächst einmal ist LEGO ein riesiges Unternehmen mit über 24.000 Mitarbeitenden weltweit. Der Hauptcampus, auf den wir noch näher eingehen werden, befindet sich in Billund, Dänemark, dem Sitz von LEGO. Zweitens muss ein so großes und vielfältiges Unternehmen auf die Bedürfnisse vieler verschiedener Mitarbeitenden mit unterschiedlichen täglichen Aufgaben und unterschiedlichen Persönlichkeiten eingehen. 

LEGO hat die Vielfalt der Bedürfnisse in den Mittelpunkt seiner hybriden Arbeitspolitik gestellt, was zu seinem großen Erfolg beigetragen hat. Was hat also zum flexiblen Arbeitsplatz von LEGO beigetragen und warum hebt sich das Unternehmen von anderen Unternehmensriesen wie Google und Apple ab? 

Lasst uns die Gründe dafür weiter unten erläutern!

LEGOs "Das Beste von beiden" Ansatz 

Wie viele andere Unternehmen hat auch LEGO festgestellt, dass die Mobilarbeit viele Vorteile mit sich bringt, z. B. eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für berufstätige Eltern war es viel einfacher, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Andere Mitarbeitende fühlten sich wohl in dem Wissen, dass sie ihren familiären Verpflichtungen nachkommen konnten. Daher wussten die Führungskräfte, dass sie einen Weg finden mussten, um das  Beste aus beiden  Welten zu bieten - Arbeit im Büro und im Ausland. Die Antwort war eine strukturierte, gut durchdachte Hybridpolitik, die 2021 eingeführt wurde. Dieser Ansatz sieht vor, dass die meisten Mitarbeitenden an drei Tagen in der Woche im Büro sind. Je nach Funktion, z. B. bei der Arbeit in den Fabriken und im Unternehmen, kommen einige Mitarbeitende häufiger ins Büro. Das Ziel dieses Modells ist es, "individuelle Flexibilität zu bieten, ohne die Zusammenarbeit im Team oder die Effizienz zu beeinträchtigen", wie die LEGO Gruppe erklärt.

Betonung des Wohlbefindens der Mitarbeitenden 

Der mitarbeitendenzentrierte Ansatz scheint die naheliegende Wahl zu sein. Im Mittelpunkt des Arbeitsplatzes sollten die Mitarbeitenden stehen. In der Praxis ist dies jedoch nicht immer der Fall. Der Schwerpunkt kann auf anderen Aspekten des Arbeitsumfelds liegen, wie der Steigerung der Produktivität und der Kosteneinsparung. Diese Aspekte sind zwar wichtig, aber das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sollte an erster Stelle stehen. Genau das tut LEGO, und es hat sich als unglaublich erfolgreich erwiesen. LEGO legt großen Wert auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden und versucht, durch Autonomie Vertrauen zu schaffen. Indem das Unternehmen mehr Flexibilität zulässt, beweist es, dass es seinen Mitarbeitenden zutraut, ihre Arbeit zu erledigen, ganz gleich, von wo aus sie arbeiten. Dies gibt den Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihren Erfolg selbst in die Hand zu nehmen, indem sie ihren Zeitplan selbst gestalten und den Arbeitsort wählen können, der ihnen am besten passt. 

Einerseits war ein wichtiger Grund, warum LEGO sich für den "Best of Both"-Ansatz entschied, die Verbundenheit zu fördern, da die Mitarbeitenden glücklicher waren, wenn sie persönliche Beziehungen knüpften, was dazu beitrug, die Einsamkeit zu verringern, die ein Nebenprodukt der Arbeit von zu Hause aus war. Andererseits brauchten die Mitarbeitenden die Zeit, die sie mit ihren Familien verbringen konnten, da dies ebenfalls zu mehr Zufriedenheit und einer besseren Work-Life-Balance führte. 

Ein individualistischer Ansatz 

Im Einklang mit der Konzentration auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steht der individualistische Ansatz, den LEGO mit seiner hybriden Arbeitspolitik verfolgt. Wie wir bereits kurz angesprochen haben, berücksichtigt LEGO die spezifischen Bedürfnisse jedes Einzelnen und seiner Rolle. Jeder Arbeitsplatz hat andere Anforderungen in Bezug auf Raum, Ressourcen und Konzentrationszeit. Daher war es für LEGO wichtig, bei der Entwicklung der Hybridarbeitsrichtlinien sicherzustellen, dass alle diese Elemente auf das Team abgestimmt sind. Einige Mitarbeitende, wie z. B. die Produktingenieure, müssen vor Ort sein, während andere sich auf ihre Arbeit konzentrieren müssen. Eine andere LEGO Mitarbeiterin erklärte, dass ihre Zeit im Büro wichtig ist, um "in die Marke einzutauchen" und sich mit dem Unternehmen und seinem Zweck zu identifizieren. Dies ist äußerst wichtig, um ein Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit zu schaffen, was wiederum die Mitarbeitendenbindung verbessert. 

Um diesen Ansatz zu fördern, hat LEGO ein Büro eingerichtet, das die beste Umgebung für bestimmte Rollen und Aufgaben bietet, auf die wir im nächsten Abschnitt eingehen werden. 

Aufbau des "richtigen" physischen Arbeitsplatzes 

LEGO hat zwar Niederlassungen auf der ganzen Welt, aber der Hauptcampus befindet sich in Billund, Dänemark, und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeitende. Um ihren mitarbeitendenzentrierten, individualistischen Ansatz in die Praxis umzusetzen, haben sie einen Campus entwickelt, der aus "Nachbarschaften" besteht, wie sie es nennen. Jedes Viertel verfügt über unterschiedliche Räume, die für verschiedene Arten von Arbeit geeignet sind. So haben die Mitarbeitenden beispielsweise die Wahl zwischen privaten Kabinen, um Anrufe entgegenzunehmen, und Besprechungsräumen, um größere Versammlungen abzuhalten. Dies ist besser bekannt als "tätigkeitsbezogenes Arbeiten".

Der beste physische Arbeitsplatz steigert nicht nur die Produktivität, sondern schafft auch Verbindungen. Deshalb gibt es im Büro keine festen Arbeitsplätze, sondern nur Hot Desking. Dies dient mehreren Zwecken, von der Interaktion zwischen verschiedenen Mitarbeitenden bis hin zur Sicherstellung, dass jeder immer einen Platz zum Sitzen hat. 

Förderung von Vielfalt und Inklusion 

Ein hybrider Ansatz bietet eine Chance für Mitarbeitende, die sonst nicht die Möglichkeit gehabt hätten, zu arbeiten. Manche Mitarbeitende haben eine Behinderung, die sie daran hindert, ins Büro zu kommen. Oder, wie eine LEGO-Mitarbeiterin beschrieb, die in einer verkehrsreichen Stadt wie Istanbul lebt, kann sie produktiv arbeiten, ohne sich Gedanken über den täglichen Weg ins Büro machen zu müssen. Außerdem bietet dieser Ansatz mehr Möglichkeiten für Frauen und Eltern, die für die Kinderbetreuung zuständig sind und gleichzeitig eine Vollzeitstelle haben. 

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Wie das Beispiel von LEGO zeigt, muss man ein Büro, eine Umgebung und eine Kultur schaffen, in der sich die Mitarbeitenden wohlfühlen, damit das Hybridmodell tatsächlich funktioniert. Der erste Schlüssel ist die Schaffung von Büros und Arbeitsmodellen, die den Bedürfnissen aller Mitarbeitenden entsprechen. Nicht alle Arbeitsplätze sind gleich, und euer Büro muss dies widerspiegeln. Der zweite Schlüssel ist, dass das Wohlbefinden der Mitarbeitenden genauso wichtig ist wie die Produktivität. Damit unterscheidet sich LEGO von anderen großen Unternehmen, die versucht haben, ein hybrides Modell einzuführen. Es gibt den Mitarbeitenden die Flexibilität und Autonomie, kreativ und produktiv zu sein.

Der "Best of Both"-Ansatz der LEGO Gruppe beruht auf der Prämisse, dass die Arbeit im Büro und zu Hause gleichermaßen wichtig ist und für verschiedene Menschen unterschiedliche Zwecke erfüllt. Von der Entwicklung von Beziehungen durch Nähe bis hin zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben - die hybride Politik von LEGO ist eine, die sich alle Unternehmen zum Vorbild nehmen sollten. 

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