Samuel Novu Portrait
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Hybrid Heroes

Schweizer Hybridarbeit mit Novu Office

Veröffentlicht:

22. September 2021

Aktualisiert:

24. Mai 2023

Das Schweizer Start-up Novu Office bietet Unternehmen eine Lösung, um Mitarbeitenden mit der besten Ausrüstung für das Home-Office auszustatten. Einer der Mitgründer, Samuel, hat uns im Interview erzählt, wie die Idee entstanden ist und wie seine Vision von hybrider Arbeit in der Zukunft aussieht. Außerdem erklärt er, warum eine gute Home-Office-Ausstattung auch nach der Pandemie relevant sein wird und beschreibt, wie ein gut ausgestatteter Schreibtisch zu Hause aussehen kann.

1. Wie sind Sie auf Novu Office gekommen, was machen Sie?

Zu Beginn der Pandemie waren wir drei, Fabian, Falk und ich, in unterschiedlichen Bereichen tätig. Zwei von uns in der Unternehmensberatung, einer im digitalen Marketing. Aber wir beobachteten genau, was in der Arbeitswelt passierte und stellten fest, dass sich während Covid-19 nicht nur die Mitarbeitenden an Home-Office oder Remote Working gewöhnten, sondern die Unternehmen auch Prozesse und Landschaften dafür einführten.

Wir haben schnell erkannt, dass diese Entwicklungen Herausforderungen und Chancen mit sich bringen. Es gibt keinen Weg zurück und die Unternehmen müssen sich dieser Realität stellen. Von den verschiedenen Bereichen des Wandels wie Gesundheit am Arbeitsplatz, Unternehmenskultur, Zusammenarbeit oder Infrastrukturbedarf haben wir uns mit dem letztgenannten Thema befasst. Schließlich haben wir aus eigener Erfahrung erkannt, dass Unternehmen Unterstützung brauchen und sich fragen, wie sie ihren Mitarbeitenden einen ergonomischen und funktionalen Arbeitsplatz zu Hause bieten können. Gleichzeitig teilen wir die Begeisterung für ästhetische, physische Produkte, und diese Kombination führte uns zur Gründung von Novu Office.

Mit unserem Konzept bieten wir Unternehmen an, die Home-Offices ihrer Mitarbeitenden zeitgemäß auszustatten, aber die Mitarbeitenden können erstmals auch selbst entscheiden, wie sie dies tun wollen. Nachdem die Unternehmen jahrzehntelang diktiert haben, auf welchen Stühlen ihre Mitarbeitenden sitzen, sind es nun die Mitarbeitenden selbst, die ermächtigt werden. Nachdem wir die richtigen Partner:innen für Möbel und IT gefunden hatten, wurde Novu Office ins Leben gerufen.

2. Wie sehen Sie die Zukunft der Hybridarbeit nach der Pandemie?

Wir haben in den letzten Monaten mit über 150 Schweizer Unternehmen aus den verschiedensten Branchen gesprochen. Der Trend ist eindeutig hybrid, und für uns war es besonders spannend zu sehen, dass nicht nur Dienstleistungsunternehmen dies so sehen, sondern auch Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe die Arbeit flexibler gestalten wollen. Gleichzeitig haben wir zusammen mit der Universität St.Gallen eine groß angelegte Studie lanciert, die sich mit dem Thema hybrides Arbeiten in der Schweiz beschäftigt. Bisher haben sich mehr als 700 Unternehmen beteiligt. Die Ergebnisse werden in wenigen Wochen vorliegen und für noch mehr Klarheit sorgen.

Ich vergleiche die Situation der letzten Jahre oft mit einem Pendel. Vor der Pandemie war die Telearbeit für viele Unternehmen undenkbar. Während der Pandemie schlug das Pendel vollständig auf die andere Seite aus, hin zur vollständigen Telearbeit. Jetzt wird es sich langsam in ein hybrides Arbeitsmodell einpendeln, das Fern- und Vor-Ort-Arbeit kombiniert. Die Stimmungen von Managern:innen und Arbeitnehmer:innen während dieser Entwicklung sind von emotionalen Höhen und Tiefen geprägt.

In vielen Unternehmen fordern die Mitarbeitenden heute ein Hybridmodell, um dessen Vorteile nutzen zu können. Dies ist eine Herausforderung für viele Unternehmen. Einige befinden sich noch in der Konzeptionsphase, andere haben diese Forderung bereits umgesetzt. Auch weil die Home-Office-Pflicht in der Schweiz abgeschafft wurde, sehen Schweizer Unternehmen nun vermehrt Handlungsbedarf im Bereich des flexiblen Arbeitens. 

Ich glaube daher, dass die Zukunft in allen Branchen eher hybrid sein wird. Einerseits wird dies aus Sicht der Arbeitnehmer:innen vorangetrieben, aber auch die Arbeitgeber:innen sehen darin zwei klare Vorteile: Sie können ihre Attraktivität steigern und ihren Talentpool vergrößern.

3. Wer ist also die Kundschaft von Novu Office? Gibt es eine Mindestanzahl von Home-Office-Tagen für Mitarbeitenden, ab der Ihre Lösung am sinnvollsten ist?

Es variiert. Unser Angebot ist nicht an eine bestimmte Anzahl von Tagen gebunden, sondern variiert je nach Unternehmen oder sogar nach dem Bedarf der Mitarbeitenden. In der Beratung zum Beispiel ist es manchmal notwendig, abends zu arbeiten, also statten die Unternehmen ihre Mitarbeitenden so aus, dass sie trotzdem ergonomisch produktiv sein können, anstatt am Küchentisch zu arbeiten. Ein anderes Beispiel sind Mitarbeitende im Außendienst, die gelegentlich auch zu Hause arbeiten. Von "Hybrid Light" bis "Fully Remote" haben unsere Kundschaft alles, aber es kommt auf die Einstellung des Managements an. Bereits ab einem Tag pro Woche im Home-Office ist es wichtig, produktives Arbeiten zu ermöglichen. In diesem Sinne betonen wir stets, dass wir kein Anbieter von Lockdown-Ausrüstung sind, sondern ein Partner für hybrides Arbeiten.

4. Wie unterscheiden sich die Einstellungen zu Hybridarbeit in verschiedenen Branchen in der Schweiz?

Ich werde diese Frage in einigen Wochen auf eine datengestützte Weise beantworten können, wenn die Ergebnisse unseres Hybrid Work Compass vorliegen. Vorab schon einmal ein paar Highlights aus den Gesprächen der letzten Monate.

Was mich bisher beeindruckt hat, sind staatliche Großnternehmen und regierungsnahe Organisationen, die sehr innovativ und proaktiv unterwegs sind, was man nicht unbedingt erwarten würde. Im Bankensektor war die Arbeit aus der Ferne vor Covid-19 fast unmöglich, aber jetzt hat ein großes Umdenken stattgefunden. Kosteneinsparungen durch die Reduzierung des Platzbedarfs sind ebenfalls ein treibender Faktor für den Trend zur Hybridarbeit.

Bei den Beratungsunternehmen sind die Meinungen geteilt. Während größere Beratungsunternehmen noch abwarten, differenzieren sich kleinere Beratungsunternehmen mit New Work. Dennoch bleibt diese Branche recht kundenabhängig. In der Telekommunikation sind die Unternehmen recht offen und innovativ, was auch vor der Pandemie der Fall war.

Besonders spannend finden wir die Entwicklung in der Fertigungsindustrie. Auch wenn die Arbeit aus der Ferne in manchen Fällen schwierig ist, sehen wir eine gewisse Art von Leapfrogging.* Wenn ein Unternehmen beispielsweise in einer Region mit einem relativ kleinen Mitarbeitereinzugsgebiet angesiedelt ist, kann dieses Modell zur Erweiterung des Talentpools genutzt werden. Das Spannungsverhältnis zwischen Mitarbeitenden, die problemlos aus der Ferne arbeiten können, und anderen, die zum Arbeiten an den Standort reisen müssen, ist ebenfalls ein interessantes Thema. Ich kenne zum Beispiel ein Unternehmen, das seinen Produktionsmitarbeitern erlaubt, ihr wöchentliches Arbeitspensum flexibel in Unterteams aufzuteilen. Ob sie am Montag weniger arbeiten, wenn die Sonne scheint, oder mehr am Dienstag, wenn es regnet, bleibt ihnen überlassen. Natürlich funktioniert das nicht für jeden, aber flexibles Arbeiten kann ein Wettbewerbsvorteil sein.

*Anmerkung der Redaktion: Leapfrogging bezeichnet ursprünglich das Weglassen oder Überspringen einzelner Schritte in einem Prozess. Im Bereich der Arbeitsmodelle springen die Unternehmen von traditionellen, eher starren Modellen zu einer sehr flexiblen Arbeitsplanung. 

5. Wie sieht das typische Home-Office eines Mitarbeitenden aus, der bei Novu Office Produkte auswählt?

Der beliebteste in unserem Unternehmen ist der höhenverstellbare Schreibtisch. Bislang sind nur wenige Mitarbeitende zu Hause damit ausgestattet, obwohl er im Büro fast zum Standard gehört. Der Grund dafür ist, dass die Anschaffung nicht nur mit finanziellem, sondern auch mit logistischem Aufwand verbunden ist. Aber auch der ergonomische Stuhl ist extrem wichtig. Stühle in der Küche sind einfach nicht dafür gemacht, acht Stunden lang darauf zu sitzen. 

Generell kommen bei allen Möbelprodukten drei Faktoren ins Spiel: Ergonomie ist ihre Daseinsberechtigung, Funktionalität ist ebenso wichtig, aber auch das Design muss stimmen. Gerade wenn die Möbel in den Wohnungen sehr präsent sind, müssen sie sich gut in bestehende Raumkonzepte einfügen.

Im IT-Sektor bieten wir alle Arten von Peripherieprodukten rund um den Laptop an, d. h. Plug-and-Play-Geräte wie Bildschirm, Headset, Maus, Tastatur und so weiter. Der Bildschirm ist ein besonders beliebter Artikel. Viele Mitarbeitende haben während der Pandemie Geräte aus dem Büro mit nach Hause genommen, und die Unternehmen müssen nun entscheiden, ob sie sie zurückbringen oder behalten wollen.

6. Wie ist das Arbeitsmodell bei Novu Office? Und wenn Sie auch von zu Hause aus arbeiten, wie ist Ihr Home-Office eingerichtet?

Wir arbeiten auch nach einem hybriden Arbeitsmodell und teilen unsere Zeit auf. Im Home-Office ist es sehr einfach, Anrufe entgegenzunehmen und konzentriert zu arbeiten, ohne unterbrochen zu werden. Ich lege sogar mein Handy weg und schließe mein E-Mail-Postfach. 

Deshalb sind wir bei Novu Office alle bestens ausgestattet mit höhenverstellbaren Schreibtischen, ökonomischen Stühlen mit automatischem Anpressdruck und einem zweiten Monitor. Ich persönlich verwende einen Konferenzmonitor von Dell mit integrierter Kamera und Soundbar, den ich einfach per USB an meinen Laptop anschließen kann. Dann habe ich eine Lampe, bei der man die Lichtfarbe einstellen kann. Morgens zum Beispiel ist ein kälteres Licht gut für die Konzentration, abends kann es etwas wärmer sein. Neben dem Bildschirm, dem Laptop und der Lampe habe ich auch eine Pflanze. 


Herzlichen Dank für das Gespräch! Wenn ihr mehr über Novu Office erfahren möchtet, besucht doch einfach mal die Website. Wir halten euch auch gerne über die Ergebnisse des Hybrid Work Compass auf dem Laufenden.

Schweizer Hybridarbeit mit Novu Office

Julia

Julia Dejakum ist eine erfahrene Marken- und Marketingmanagerin mit Spezialisierung auf hybride Arbeitslösungen. Sie ist bekannt für ihre innovativen Strategien und verbindet gekonnt Markenentwicklung mit den Nuancen von Remote- und persönlichen Arbeitsumgebungen.

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